Der Ortsteil Metzdorf

Der Ortsteil Metzdorf, zu erreichen über die Lößnitztalstraße, liegt über dem Tal der großen Lößnitz, das sich im spitzen Winkel dem Tal der Flöha nähert. Metzdorf liegt als kleine Agrarsiedlung auf einem flachen und niedrigen Riedel.

Die kleine Siedlung breitet sich mit 193 ha Flur über den ganzen Riedel aus. Es waren 4 Güter vorhanden, deren Ländereien entweder auf dem Hang zum Flöhatal oder dem des Lößnitztales lagen. Die erste Namensnennung - urkundlich im Staatsarchiv Dresden verbürgt, erscheint im Jahre 1378 und zwar als Meczelstorf bzw. Mezilsdorff. Es gibt Orte mit vergleichbaren Namen in Hessen, Mainfranken und in Bayern, so daß an eine Namensübertragung durch die Erstsiedler gedacht werden kann. Im 18. Jahrhundert finden wir auch den Namen Mätzdorff.

Von Beginn an unterstand die kleine Siedlung zunächst bis 1551 dem Burgbezirk, dann dem Amt Schellenberg bzw. Augustusburg und bis 1875 mit einem eigenen Erbrichter bzw. Bürgermeister. Seit 1875 war Metzdorf der Amtshauptmannschaft Flöha zugewiesen. 1922 wurde Metzdorf ein Ortsteil von Hohenfichte, dahin war es bereits seit 1896 eingepfarrt.

Außer den genannten vier Gütern standen im Ort um 1800 etwa 12 Häusleranwesen. 1839 wird von Schiffner auch eine Mühle, die sogenannte Neumühle, erwähnt. Sie stand an der Stelle der Sägemühle Ramm, danach Klinner. Seit dem Bau der Hohenfichtener Spinnerei mehrten sich auch in Metzdorf die Arbeiterhäuser. Nahe der Mündung der Großen Lößnitz in die Flöha entstand eine Fabrik, ehemals Parkettfabrik Herbert Schwarz. Metzdorf besitzt noch schöne alte Fachwerkhäuser, die von den Bewohnern bis in unsere Zeit liebevoll gepflegt werden.

Metzdorf und Hohenfichte sind durch die Flöha voneinander getrennt, jedoch früher durch eine Furt, später durch zwei Brücken miteinander verbunden worden. Über Metzdorf führte aus dem Lößnitztal herauf ein Weg an der Erbrichterei Klotz und an dem anderen Klotz-Gut (heute Ihle), am oberen Kempe-Gut (heute Reupert) durch das untere Kempe-Gut (heute Besamungsstation) hinunter in das Tal der Flöha, der sogenannten Flöhaaue. Am Hofauenfeld, gegenüber der alten Flöhamühle (Baumwollspinnerei) führte eine Furt durch die Flöha an das andere Ufer.Es gilt als sicher, daß von dort aus drei Wege durch Hohenfichte führten. Der Weg aus der alten Mühle (Baumwollspinnerei) nach Grünberg, der alte Postweg (Fabriksteig) als ein Reit- und Gehweg nach Augustusburg entlang der sogenannten "Kastanienallee" und der sog. Brauereiweg, Kirchberg - Mendehaus - Apfelallee nach Augustusburg. Die zweite Verbindung der beiden Ortsteile wurde durch die alte Holzbrücke geschaffen.

 

 

Dieses Bild zeigt das damalige Klotz-Gut. Die Aufnahme ist wohl vor 1930 gemacht worden.

Danke an Herrn Kullock der diese Aufnahme zur Verfügung stellte!


zurück